Trainierbarkeit der Fahrkompetenz älterer Kraftfahrer im Realverkehr:
Eine kontrollgruppenbasierte Evaluationsstudie


Projekttitel: Trainierbarkeit der Fahrkompetenz älterer Kraftfahrer im Realverkehr: Eine kontrollgruppenbasierte Evaluationsstudie  Nr. 501.121.012
Auftraggeber: Eugen-Otto-Butz-Stiftung 
Mittelgeber: Eugen-Otto-Butz-Stiftung, Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (IfADo) 
Institution: Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (IfADo) 
Status: abgeschlossen 
Methode: Felduntersuchung, Kontrollgruppendesign, standardisiertes Beurteilungsverfahren (TRIP-Protokoll) 
Informationsquelle: Abschlussbericht Schriftenreihe „Forschungsergebnisse für die Praxis“ der Eugen-Otto-Butz-Stiftung (geplant)  
Abstract: Problem
Entsprechend der relativen und absoluten Zunahme des Anteils alter Menschen an der Gesellschaft wird in Zukunft ein immer größerer Teil älterer Menschen am Straßenverkehr teilnehmen. Allgemein wird eine erhebliche Steigerung des Anteils der Führerscheinbesitzer an der Gruppe der älteren und alten Menschen prognostiziert. Es wird weiterhin angenommen, dass bei Älteren, v.a. in den höheren Altersgruppen, kognitive Defizite bestehen. Kritisch können diese angenommenen Defizite auch im Straßenverkehr sein. Obwohl ältere Autofahrer in allgemeinen Unfallstatistiken durchweg unterrepräsentiert sind, kann doch davon ausgegangen werden, dass sich altersbegleitende Leistungsveränderungen negativ auf die Fahreignung auswirken können. Durch den zu erwartenden demografischen Wandel und die Zunahme des Anteils älterer Kraftfahrer am Straßenverkehr könnten deshalb auch alterstypische Unfälle zunehmen, besonders in der Gruppe der ab 70-jährigen Fahrer. In der Machbarkeitsstudie, die diesem Projekt vorausging, war eines der zentralen Erkenntnisse, dass Forschungsergebnisse aus der Grundlagen- und der Alternsforschung gewichtige Hinweise darauf geben, dass fluide Fähigkeiten auch bei älteren Menschen gut trainierbar sind und das Gehirn auch in höherem Lebensalter noch über eine erhebliche Plastizität verfügt (Poschadel, S., Sommer, S. : Anforderungen an die Gestaltung von Fahrtrainings für ältere Kraftfahrer – Machbarkeitsstudie. Köln: TÜVMedia, 2007. Schriftenreihe der Eugen-Otto-Butz-Stiftung, 'Forschungsergebnisse für die Praxis', Bd. 1). Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit lässt sich durch das Trainieren schwieriger Fahraufgaben im Realverkehr die Fahrkompetenz älterer Autofahrer nachhaltig verbessern?

Projektziel
Die Hauptziele des Projekts sind a) die Überprüfung der Frage, ob ein Training schwieriger Fahrsituationen zu einer Verbesserung der Fahrkompetenz führt, b) ob sich die Verbesserung der Fahrkompetenz auch noch nach 6 und nach 12 Monaten nachweisen lässt, c) welche Leistungsobergrenze bei über 70-jährigen Fahrern bei einer Verdopplung des Trainingsumfanges erreicht werden kann.
Aus den Ergebnissen können wichtige Hinweise zur Gestaltung flächendeckender Trainings für ältere Kraftfahrer abgeleitet werden.

Vorgehen
In dem Forschungsvorhaben soll mit Hilfe eines Kontrollgruppendesigns untersucht werden, ob durch ein Training (15 Stunden) schwieriger und komplexer Fahraufgaben im Realverkehr die Fahrkompetenz älterer Kraftfahrer (70 Jahre und älter) grundsätzlich erhöht werden kann und wie lange ein solches intensives Training wirkt. Gleichzeitig soll an einer kleinen Gruppe von Probanden untersucht werden, welche Leistungsgrenze erreicht werden kann, wenn der Umfang der Trainingsstunden verdoppelt wird (30 Stunden). Die Veränderung der Fahrkompetenz durch das Training soll mittels eines Referenzkurses im Stadtverkehr (Vorher-Nachher-Vergleich / Kontrollgruppenvergleich) mit Hilfe eines standardisierten Beurteilungsverfahrens (TRIP-Protokoll) evaluiert werden. Zusätzlich werden die Fahrleistungen einer Referenzgruppe im Alter von 40 bis 50 Jahren zu Vergleichszwecken ermittelt.

Ergebnisse
Die Ergebnisse werden in der Schriftenreihe „Forschungsergebnisse für die Praxis“ der Eugen-Otto-Butz-Stiftung, veröffentlicht.